ZiviZ-Survey:
Engagement in den Bundesländern

Landesauswertung Bayern

Auf Basis des ZiviZ-Surveys 2017 entstand 2020 im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales eine Landesauswertung der Daten für Bayern. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Vereine dominieren die bayerische Organisationslandschaft. Im Jahr 2018 gab es in Bayern gut 91.800 eingetragene Vereine. Das sind 625 Vereine mehr als im Jahr 2017. Neben den Verinen sind die mehr als 4.000 Stiftungen und etwa 2.000 andere gemeinnützige Organisationen wichtige Orte für bürgerschaftliches Engagement.
  • Die Vereinslandschaft in Bayern ist besonders stark von kleinen Vereinen mit höchstens 100 Mitgliedern geprägt.
  • Ein Großteil der Vereine ist in traditionellen Handlungsfeldern wie Sport und Kultur aktiv.
  • Fast alle Vereine werden überwiegend von freiwillig Engagierten getragen. Die meisten Vereine können die Zahl ihrer Engagierten stabil halten oder sogar erhöhen.
  • Jeder vierte Verein hat heute jedoch weniger Engagierte als 2012. Besonders davon betroffen sind Vereine in kleinen Gemeinden.
  • Vor allem dauerhafte Ehrenamtspositionen können nur schwer besetzt werden. Dadurch steigt die Belastung der Engagierten, denn die Arbeit ist meist auf nur wenige Schultern verteilt.
  • In den Vereinen sind Frauen und Kinder vor allem unter den Engagierten unterrepräsentiert. In einem durchschnittlichen Verein in Bayern sind 70 Prozent der engagierten Personen männlich. In den meisten Vereinen engagieren sich überwiegend erwachsene Menschen im erwerbsfähigen Alter.
  • Nur wenige Vereine können sich durch bezahltes Personal Unterstützung holen, denn die finanziellen Ressourcen sind in der Regel sehr begrenzt.
  • Mitgliedsbeiträge sind die wichtigste Einnahmequelle von Vereinen. Deshalb sind stabile Mitgliederstruktutren der Schlüssel für eine gesicherte finanzielle Basis.
  • Sachleistungen und andere materielle Unterstützung, die meist von Kommunen und Privatpersonen kommen, sind für viele Vereine eine wichtige Ergänzung im Finanzierungsmix.

 

Landesauswertung Rheinland-Pfalz

Auf Basis des ZiviZ-Surveys 2012 entstand im Jahr 2015 eine Landesauswertung der Daten für Rheinland-Pfalz. Sie wurde von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben und hatte zum Ziel, eine faktenbasierte Grundlage zu schaffen, um die Organisationen vor Ort gezielt stärken zu können. Diese Analyse wurde 2019 mit den Daten des ZiviZ-Surveys 2017 fortgeschrieben – mit dem Themenschwerpunkt Bildung. Die zentralen Ergebnisse der aktuellen Studie:

  • Heute gibt es in Rheinland-Pfalz knapp 38.000 eingetragene Vereine. Gegenüber 2012 ist das ein Plus von mehr als 1.600 Vereinen.
  • Die Zahl der Vereine wächst jedoch nicht einfach nur, sondern es gibt einen Strukturwandel. Wenn drei Vereine neu gegründet werden, wird in der Regel anderenorts ein Verein aufgelöst. Von Auflösungen sind besonders Vereine in kleineren Dörfern und Gemeinden betroffen. Auch die Zahl der Engagierten in den Vereinen ist tendenziell eher in Dörfern und kleinen Gemeinden rückläufig.
  • Die Organisationslandschaft in Rheinland-Pfalz ist weiterhin besonders stark von traditionellen Handlungsfeldern, wie Sport und Kultur, geprägt. Meist sind es kleine Vereine mit höchstens 100 Mitgliedern.
  • Fast alle Vereine werden überwiegend von freiwillig Engagierten am Laufen gehalten. Die meisten Vereine können die Zahlen ihrer Engagierten stabil halten oder sogar erhöhen. Jeder vierte Verein hat heute jedoch weniger Engagierte als 2012. Besonders betroffen sind davon Vereine in Dörfern und kleinen Gemeinden. Vor allem dauerhafte Ehrenamtspositionen können nur schwer besetzt werden. Dadurch steigt die Belastung der Engagierten, denn die Arbeit ist meist auf nur wenige Schultern verteilt. Doch nur wenige Organisationen können sich durch bezahltes Personal Unterstützung holen, denn die finanziellen Ressourcen sind in der Regel sehr begrenzt.
  • Mitgliedsbeiträge sind die wichtigste Einnahmequelle von Vereinen. Deshalb sind stabile Mitgliederstrukturen der Schlüssel für eine gesicherte finanzielle Basis. Sachleistungen und andere materielle Unterstützung, die meist von Kommunen und Privatpersonen kommen, sind für viele Organisationen eine wichtige Ergänzung im Finanzierungsmix.
  • Vereine sind auch Bildungsakteure. Mehr als jeder dritte Verein hat einen Bildungsbezug. Die meisten erbringen selbst Bildungsangebote. Diese sind vielfältig und erreichen auch Altersgruppen, die über das öffentliche Bildungssystem nicht (mehr) angesprochen werden.