Wie interkulturelle Öffnung gelingt

Leitfaden für Vereine und gemeinnützige Organisationen

Vereine und Verbände stellen für zivilgesellschaftliches Engagement in Deutschland institutionelle Infrastrukturen bereit. Die Mehrheit der Engagierten ist in einer der mehr als 630.000 Organisationen in unterschiedlichen Bereichen wie dem Sport, der Freizeitgestaltung oder auch dem Bevölkerungs- und Katastrophenschutz aktiv. Vereine und Verbände leisten jedoch weitaus mehr, als nur den Rahmen für bürgerschaftliches Engagement zu bilden. Sie sind Orte der Selbstorganisation und der gelebten Demokratie, Orte der Bildung und Integration, die Partizipation ermöglichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Die Mitgliedschaften in Vereinen sind ein Mikrokosmos und Spiegel der Gesellschaft. Aktuelle Daten weisen jedoch darauf hin, dass das deutsche Vereinswesen weniger durch kulturell plurale als vielmehr durch entlang der einzelnen Vereinsgrenzen kulturell segmentierte Mitgliedschaften geprägt ist. Der kulturelle Pluralismus in der deutschen Einwanderungsgesellschaft führt also zu einer Mehrheit von Vereinen, die je für sich kulturell homogene Mitgliedschaften organisieren. Berührungspunkte, Dialog und Verständigung – wie es vor einigen Jahren die Idee vom Sozialkapital unterstellt hat – entstehen so nicht. Überzeichnet besteht eher die Gefahr einer Zivilgesellschaft der Silos und Echokammern.

Damit Zivilgesellschaft gesellschaftlichen Zusammenhalt in seiner ganzen Breite fördern kann und Vielfalt als selbstverständlicher Teil einer modernen Gesellschaft gelebt wird, sind gleiche Zugangschancen zu Vereinen, Verbänden, Stiftungen und anderen gemeinnützigen Organisationen zentrale Voraussetzung. Dieses Ziel nimmt die vorliegende Publikation auf, die Vereinen und Verbänden im großen wie im kleinen Möglichkeiten und Wege aufzeigen soll, das Thema der Interkulturellen Öffnung anzugehen.

Dieser Leitfaden – entstanden im Rahmen des durch das Bundesministerium des Innern geförderten Projektes Menschen.Leben.Integration – richtet sich an alle Personen, die in ihrer Organisation einen Veränderungsprozess in Gang bringen möchten. Ihnen wird hierfür ein Werkzeug an die Hand gegeben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie eine engagierte Einzelperson, ein Funktionsträger oder eine Führungskraft sind. Die Schritte einer Interkulturellen Öffnung werden in vier Phasen erläutert und verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Best-Practice-Beispiele, praktische Hinweise sowie ein umfangreicher Serviceteil mit Anlaufstellen und Übungen sollen dabei helfen, interkulturelle Öffnungsprozesse in Ihren Organisationen anzustoßen und voranzubringen.

 

Aus dem Inhalt

Interkulturelle Öffnung zivilgesellschaftlicher Organisationen
Vereine und Vielfalt oder: Warum ist dieser Leitfaden entstanden?
Am großen Rad drehen? Gebrauchsanweisung für Einzelne und Verbände
Hilfreiche Fakten: Begriffsklärung und Hintergrundwissen für Engagierte
Fokus Geflüchtete: Was können wir voneinander lernen?
Menschen mit Migrationshintergrund

Die vier Phasen im interkulturellen Öffnungsprozess
Kleine, mittlere, große Projekte: Interkulturelle Öffnung auf verschiedenen Ebenen
Phasen im interkulturellen Öffnungsprozess

Serviceteil
Instrumente und Methoden
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sowie Anlaufstellen
Finanzierungsmöglichkeiten
Literaturhinweise und Links

 

Bibliografische Angaben

Wie interkulturelle Öffnung gelingt
Herausgeber: ZiviZ gGmbH
Autorin: Dr. Rita Panesar
Mitarbeit: Dr. Katja Reinecke, Christine Robben Marikje Zwaan
Edition Stifterverband. Essen 2017

ISBN: 978-3-922275-76-3

Kontakt

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Magdalena Bork

ist Projektmanagerin.
 
T 030 322982-529

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